Alg. Beratung in kleinen und mittleren Unternehmen

Beratung in der Großindustrie …

Spricht man heute von Unternehmensberatern, so sind meist hoch spezialisierte Analysten gemeint, die in der in der Großindustrie zu Hause sind.
Dort ist die wesentliche Arbeit mit der Entwicklung eines Lösungsweges bzw. Strukturkonzeptes getan. Diese werden allenfalls durch Erfolgskontrolle an Hand der betrieblichen Statistik ergänzt.
Denn in Großbetrieben werden die zur Durchführung erforderlichen Manager normalerweise angestellt, der Consultant ist mit der Durchführung seiner Konzepte und Vorschläge kaum befasst.
Zudem kann in Großbetrieben die Problemanalyse meist rein aus den Unternehmensdaten entwickelt werden – die Kunst des Consultants besteht dann darin, ein Konglomerat aus Zahlen und Daten sinnvoll aufzubereiten und zu analysieren.

… und in kleinen und mittelständischen Betrieben

Vom Berater in kleinen und Mittelständischen Betrieben wird ganz anderes gefordert.
Zwar ist auch hier eine Analyse der betrieblichen Verhältnisse erforderlich, nur kann die meist nicht aus den Zahlen in Geschäftsunterlagen allein gezogen werden.
Denn solche Betriebe haben selten ein standardisiertes (durch Gesellschafts- und Aktienrecht etc. vorgeschriebenes) Berichtswesen, sondern meistens eine Buchhaltung, die nur den steuerlichen Vorschriften genügt. *)
Auch die persönlichen Einflussgrößen spielen bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) eine größere Rolle: die Persönlichkeit und Leistung des Unternehmers selbst, familienbezogene Einflüsse und Verhältnisse der Gesellschafter zueinander – die alle oft wichtiger sind, als Verträge und formale Strukturen.
Es ist daher Erfahrung in Betrieben ähnlicher Größe und Struktur erforderlich, um zu begreifen, wie so ein Laden „tickt“, und wo man vielleicht nur geringfügig anstoßen muss, damit es besser läuft.

Hilfe bei der Durchführung

Die Hauptaufgabe von Beratern in kleinen und mittleren Betrieben ist zudem mehr Hilfe bei der Durchführung der richtigen Maßnahmen.
Denn fachlich hoch qualifizierte, aber ständig unter Stress eingespannte Unternehmer und Geschäftsführer können sich kaum um jene kaufmännischen und organisatorischen Dinge kümmern, die viel Vorarbeit erfordern – und sich dafür Spezialisten einzustellen, lohnt meist nicht.
Deshalb gehören wahlweise Fragen des Unternehmensratings, des Marketing, der EDV-Organisation und Internet-Präsenz, der Werbekonzeption und Aufwandsplanung dafür, optimaler Büro- und betrieblicher Organisation, sowie Finanzplanung, Kreditierung und Leasing etc. zu den Aufgaben des Beraters.
Dabei ist es zweckmäßig, zunächst auf die Beratungsleistung anbietender Dienstleister und Lieferanten zurückzugreifen – die Sammlung solcher Informationen wird auch der Berater empfehlen oder auf Wunsch selbst vornehmen.
Aber wenn es um die Einschätzung des wirklich sachgerechten Aufwandes geht, ist die Objektivität eines nicht firmengebundenen Beraters oft viel mehr wert, als sie kostet. Denn er kann helfen abzuschätzen, wo sich welche Ausgaben lohnen und wo nicht.